Unsere Referentin Marlene Weck hat zwei Überlebendengruppen im Norden und Süden Bosniens besucht. Die Frauen dieser Gruppen sind Überlebende sexualisierter Gewalt während des Krieges. Trotz unterschiedlicher ethnischer und religiöser Hintergründe eint sie ein gemeinsames Ziel: die Aufarbeitung ihrer traumatischen Erlebnisse.

Am 16. Oktober stellt AMICA ihre Arbeit in Kriegs-und Krisengebieten vor. Seit über 30 Jahren unterstützt die Freiburger Nichtregierungsorganisation Frauen, die von Krieg und Gewalt bedroht sind und sich für Frieden in ihren Gesellschaften einsetzen. Gemeinsam mit ihren lokalen Partner*innen bietet AMICA Schutzräume, psychosoziale Hilfe und Weiterbildung für gewaltbetroffene Frauen. Ihre Arbeit basiert auf zwei Grundsätzen: Empowerment und Solidarität. Anhand aktueller Projektbeispiele bekommt das Publikum konkrete Einblicke in die praktische Arbeit einer Organisation, die sich für Frauen- und Menschenrechte international einsetzt.

Der Freiburger Oberstaatsanwalt Klaus Hoffmann ermittelte 2005 am UN-Tribunal zur Verfolgung von Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien. Seit zwei Jahren berät er die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft bei der Aufklärung von Kriegsverbrechen.

Im Podiumsgespräch gehen Klaus Hoffmann, Britta Wasserloos (AMICA Referentin für die Ukraine) und Marlene Weck (AMICA Referentin für Bosnien und Herzegowina) der Frage nach, mit welchen Herausforderungen die juristische Aufklärung, Verfolgung und Aufarbeitung von Kriegsverbrechen konfrontiert ist. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf die Aufklärung geschlechtsbasierter Kriegsgewalt und auf die Folgen für betroffene Frauen gelegt.

Eine Kooperation von AMICA mit der Professur für Neuere und Osteuropäische Geschichte

Mirsada Simchen-Kahrimanović ist eine Überlebende des Bosnienkrieges und Friedensbotschafterin. In „Lauf, Mädchen, lauf!” thematisiert die Zeitzeugin den Bosnienkrieg, die Ermordung ihres Vaters und die eigene Inhaftierung im Lager Trnopolje. Ihre Erinnerung an den verdrängten Krieg kann Mirsada auch 30 Jahre danach nicht abschütteln. Aus ihren Tagebüchern entstand dieses sehr persönliche Plädoyer gegen Gewalt und für Toleranz zwischen Völkern und Religionen. 

Die online-Lesung ist kostenfrei und Teil der 16 Days Freiburg. 

Organisierte antifeministische Gruppierungen sind auch hier aktiv und gut vernetzt. In einem Vortrag mit anschließender Austausch- und Diskussionsrunde widmet sich Len Schmid von der Fachstelle mobirex im Demokratiezentrum Baden-Württemberg den Fragen, was Antifeminismus ausmacht, welche antifeministischen Narrative in der Gesellschaft vertreten sind und welche Gefahren mit antifeministischer Ideologie einhergehen. Anhand der Betrachtung unterschiedlicher organisierter antifeministischer Gruppierungen in Baden-Württemberg sollen Überschneidungen zu extrem rechten Ideologien und zu Facetten von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit sichtbar gemacht werden.

mobirex ist eine Fachstelle im Demokratiezentrum Baden-Württemberg und wird finanziert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Fabrik für Handwerk, Kultur und Ökologie e.V. im Rahmen der 16 Days Freiburg statt.